Twitter Blue – aka: Happy Women’s Day!

Twitter Blue – aka: Happy Women’s Day!

(Kitschiger ist schwierig.)

Eigentlich wollte ich das in der nächsten Kolumne verbraten, aber es ist erstens zu nischig, als dass es die Leserschaft von tonline über die Maßen interessieren dürfte (ich möchte da ehrlich sein: Warum sollte ich mir meinen erfreulichen Klick-Schnitt versauen?), und zweitens ist es auch zu amüsant. Es brennt mir unter den Nägeln, also jetzt schon mal. Hier in Berlin ist Feiertag (und allein die Tatsache, in diesem Bundesland zu wohnen und andersrum als sonst IMMER einen Feiertag zu haben, während andere den nicht haben, ist für mich Motivation genug, das mal schriftlich festzuhalten), ich warte auf Rückrufe aus STÄDTEN, DIE HEUTE KEINEN FEIERTAG haben, also hab ich Zeit und nutze sie. Kurz zum Anlass des Feiertages, DEN NUR WIR HEUTE HABEN: Es ist Frauentag. Natürlich diskutiere ich Sinn und Unsinn nicht, ich schreibe ja auch keine peinlichen Bücher über supertolle Männer, die viel Geld und Macht haben. „Rage bait“ las ich heute irgendwo dazu als Überschrift, und nickte heftig. Ich glaube, mit jeder Rezension, und sei sie noch so beschämend für die beiden Autorinnen, erreichen diese plus der aus sicherlich guten Gründen nicht ganz so namhafte Verlag dahinter ihr Ziel.

(Sieh mal eine an: Ich dachte, ich hätte nicht mehr so Lust zu bloggen, und nun zerfasere ich. Womöglich ein Schrei meines Unterbewusstseins, doch wieder regelmäßiger hier zu schreiben. „Aber stell mal auf Schwarz-Weiß um“, sagte jüngst Lieblingscutterin Annette, womit sie nicht die inhaltliche Ausrichtung meinte, sondern die optische. Ich weiß, sie hat Recht. Muss aber noch mal kramen, wie ich einst das aktuelle und nicht so lesefreundliche Layout einstellte.)

Zurück zum Thema (ha ha, als wäre ich da schon gewesen. Aber: Mein Blog, mein Langatmigkeitsgrad.). Heute ist Frauentag, und nachdem ich vergangene Woche von einem Freund gesagt bekam, ich würde ja „echt gut aussehen im Video zum Podcast von Stephan Anpalagan“, hat sich meine Ratlosigkeit noch mal vergrößert. Ich hab nix dagegen, gut auszusehen, so isses ja nicht. Aber erstens ist das unser gemeinsamer Podcast (wenn Sie hören möchten: hier entlang, wir freuen uns!), und zweitens: Ach, muss ich ja sicher nicht erklären. Oder lieber doch, mit einer Analogie: Ich möchte bitte zum Frauentag keine Rose und ne Flasche Prosetscho. Danke.

Nun, der Freund sei hiermit entschuldigt, er hat viel um die Ohren. Werfen wir lieber mal einen Blick auf Männer, die ich auch in allergrößter sozialer Not und Bedürftigkeit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie als meine Freunde bezeichnen würde: die Nutzer von Twitter Blue. Ich habe gleich mehrere Fragen und empfehle, sie sich in einer Stimmlage zwischen Belustigung und Baffheit vorzustellen.

Leute, was sind denn das für Menschen? Und, Stichwort Bedürftigkeit: Wie nötig kann man es haben? Sowie: Wie wenig Gespür kann man denn für Bumerang-Effekte besitzen? Man wirkt ja nicht relevant, wenn man das Ding besitzt, sondern wie jemand, der so gerne relevant wäre und das obendrein festmacht an so einem Haken. Streisand-Effekt trifft auch zu, fällt mir auf. Weiter. Für wie doof hält man denn auch andere Leute, dass man glaubt, die lassen sich von so einem Ding blenden und nehmen plötzlich an, dass Inhalte dahinter zurückfallen? Letzte Frage: Warum sind das fast alles Männer?

Kurz was anderes: Kennen Sie den Begriff „Schnitzelkind“? Das meint dermaßen unbeliebte Kinder, dass man ihnen ein Schnitzel um den Hals hängt. Dann spielen wenigstens Hunde mit ihnen. Keine Ahnung, wie ich da jetzt drauf komme.

Happy Frauentag!